Ehrenhain, Luckenwalde
Neugestaltung des denkmalgeschützten Stadtplatzes am Tierpark
PROJEKTDATEN
Auftraggeber: Stadt Luckenwalde
Leistungsphasen: 1-9
Leistungszeitraum: 2017-2020
Gesamtfläche: 6.100 m²
Der Bearbeitungsbereich umfasste die Platzfläche des Ehrenhains mit der ehemaligen Aufmarschfläche und dem Denkmalensemble für gefallene Sowjet-Soldaten und die Kriegsgefangenen des Stalag IIIA aus dem Jahr 1978, sowie die angrenzenden Flächen mit dem Röthegraben.
Der Platz erhielt von der Wiesenstraße her einen neuen Zugang. Der Röthegraben wurde durch eine Brücke gequert und somit stärker in den Bürgerpark einbezogen. Das Fließgewässer wird so erlebbar gemacht und die Gefahrensituation an der Brahmbuschstraße wurde entschärft.
Das Brückenbauwerk aus vorgespanntem Granit bricht die Langeweile dieses Grabenabschnitts auf und wird zum neuen „Blickfang“. Diese neue Achse verspannt das angrenzende Gymnasium mit dem Bürgerpark und schafft einen „Brückenschlag“.
Das Denkmal aus dem Jahr 1978 wurde erhalten und respektvoll in eine moderne Platzgestaltung integriert. Die aktuell unwürdige Belegung der Mauern dieses Ortes als Treff- und Aufenthaltspunkt (und der damit verbundenen Müllablagerung am Denkmal) wurde damit unterbunden. Für das Erreichen dieses Zieles war eine leichte Verkürzung des Podestes vorgesehen. Die Stufenanlage und Höhe des Podestes blieben erhalten, der Charakter des Plateaus aus Betonplatten wurde aber neu definiert, so dass die Mauer nicht weiter als Sitzplatz dient. Die gesamte Einfassung aus Mauern und Treppenstufen wurde nun in Granit ausgeführt.
Statt in steinerner Erscheinung wurde das Podest mit niedrigen Gräsern als verstärkendem Erinnerungsträger bepflanzt. Ein großzügiger Platz um das Denkmal für die Kranzablage verbleibt, man kann weiterhin an das Denkmal herantreten und sich über Infotafeln zur Intention des Denkmals und seiner Zeit informieren. Durch die leichte Zurücknahme der Dimension des Podestes war es möglich die ehemalige Aufmarschfläche als „grüne Parkanlage“ großzügig und zukunftsfähig neu zu definieren und zu gliedern. Direkt am Denkmal stehen nun keine Sitz- und Aufenthaltsangebote mehr zur Verfügung, die Gräser ergreifen diesen Platz. Nur durch diese Transformation gelingt es die erforderliche würdevolle Einbindung in eine neue Platzstruktur zu schaffen und den Bereich um das Denkmal zu beruhigen.
Prägnantes und neues Gestaltungselement ist die diagonal über die zentrale Wiesenfläche verlaufende Wegespange von der Wiesenstraße her. In der Mitte des Parks liegt eine großzügige zur Sonne ausgerichtete Wiesenfläche, der kreuzende Weg aus großformatigen Granitplatten verläuft hier dann als eher zurückgenommener Trittplattenpfad. Dieser Weg mündet in einer kleinen Platzfläche (Tennenbelag) mit Parkbänken und dezenter Spielausstattung.