Nord- und Südfriedhof Cottbus und Friedhofentwicklungskonzept Cottbus

Bestandsaufnahme, Entwicklungskonzeption und Planung von Teilbereichen

Südfriedhof
Nordfriedhof
Nordfriedhof

PROJEKTDATEN

Auftraggeber: Stadt Cottbus
Leistungszeitraum: 2003-2015

 

FEK
Südfriedhof
Friedhain
Nordfriedhof

Friedhofentwicklungskonzept

Die Stadt Cottbus bewirtschaftet derzeit 20 Friedhöfe (davon einer geschlossen) und 18 Feierhallen. Auf Grund der rückläufigen Einwohnerzahlen ist es erforderlich, den Bedarf an Friedhofsfläche entsprechend anzupassen. Ein erster Schritt dazu erfolgte bereits mit dem Beschluss des Friedhofsentwicklungskonzeptes (FEK) 2009. Ein erhöhter Sanierungsbedarf der Feierhallen, deren rückläufige Inanspruchnahme, sowie die Nutzung anderer Abschiednahmeräume bei Bestattungsinstituten und Kirchen, stellt den Erhalt der Feierhallen in Frage. Die betriebswirtschaftliche Prüfung der Verwaltung zur Gebührenkalkulation ergibt, dass eine Schließung von Feierhallen unter Weiternutzung des Friedhofes keine Vorteile bei der Gebührenentwicklung bringt. Deshalb wird im Falle einer Feierhallenschließung empfohlen, Friedhof und Feierhallen im selben Jahr zu schließen. Die Pflege auf den geschlossenen Friedhöfen ist bis zum Ablauf der jeweiligen Ruhe bzw. Nutzungszeit möglich. Bei der Fortschreibung des FEK wird ab dem Jahr 2012 die Schließung von ersten Feierhallen und Friedhöfen in Erwägung gezogen. Um den Haushalt nicht auf einem Mal mit den Kosten für den Rückbaus mehrerer Feierhallen zu belasten, schlägt die Verwaltung vor, in dem Fall, pro Jahr nur eine Feierhalle zurückzubauen. Eine Fördermittelbindung gibt es bei keiner Feierhalle. Die Fortschreibung des FEK sieht im Ergebnis der Untersuchungen die Schließung von Friedhöfen vor. Es wurden drei Varianten erarbeitet.

Konzeption Friedhain

Neue Bestattungs- und Trauerkultur auf dem Südfriedhof der Stadt Cottbus. Die Anlage des Friedhains beschreibt eine neue Bestattungsform. Es ist die Bestattung innerhalb eines Baumhains auf einer lichten Waldwiese. Die Asche des Verstorbenen wird hier in Zuordnung zu einem Baum an das Wurzelwerk gebettet – es gibt keine Grabsteine. Die Bestattung auf einem Friedhain erfolgt ausschließlich in dem Ansinnen, dass der Baum als Zeichen des Erinnerns an den Verstorbenen steht bzw. gepflanzt wird. Den Angehörigen ist der Ort der Bestattung bekannt, sie erfolgt an einem bestehenden Baum oder auf Wunsch mit der Pflanzung eines jungen Baumes. Menschen, die sich für eine Friedhainbestattung entscheiden, können sich ihren Baum schon zu Lebzeiten aussuchen, für sich allein oder als Familienbaum. Der Baum wird zum Erinnerungsträger. Er wird nummeriert und kann leicht aufgesucht werden. Auf dem Friedhain erfolgt keine persönliche Grabpflege mehr, im Mittelpunkt steht die Pflege der Bäume und die Unterhaltung der extensiven Waldwiesenfläche durch regelmäßige Mähgänge. Für die Ablage von Blumen dient eine gemeinsame Grabplatte. Die Angehörigen können das Gedenken an den Verstorbenen über die verwendete Baumart lebendig halten, zum Beispiel durch einen frisch geschnittenen Zweig. Der erste Friedhain auf dem Südfriedhof der Stadt Cottbus ist der Eberesche (Sorbus aucuparia) geweiht.

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